gli
zunächst einmal finde ich es unangebracht hier beledigend zu werden. Wie sicherlich die meisten hier im Forum bin auch ich nicht allwissend. Nach 15Jahren Golf2 schrauberei/umbauerei kenne ich zwar sehr viel, lerne aber immer mal wieder was neues hinzu.
Unabhängig davon gibt es eine goldene Regel - "glauben heißt nicht wissen". Anders ausgedrückt, bevor ich hier "käse" schreibe (weil ich's nicht weiß oder nicht sicher bin ob's stimmt), schreibe ich lieber nichts.
Nun gut...
zunächst einmal zur Wegstrecke. Was bedeutet diese, und warum steht sie auf den Tachos drauf? Ganz einfach - 950 bedeutet z.B., daß auf 1000m Fahrstrecke die Tachowelle 950 mal gedreht wird. Und sie steht auf den Tachos drauf, damit unterschiedliche Drehzahlen von den Getrieben (die sich aufgrund der Tachoschnecke und der Baugröße des Differentials (Verzahnung für die Schnecke) ergeben). Damit wird vermieden, daß falsch anzeigende Tachos verbaut werden (aus juristischen und ergonomischen Gründen).
Sicher wirst Du mir hier auch zustimmen, daß die US oder England-Modelle keine völlig unterschiedlichen Getriebe verbaut hatten, weshalb die praktisch auch eine 950er Wegstrecke liefern (auf jeden Fall irgend was in dem Bereich.
Um diese aber im Tacho umzuwandeln (damit der Rollenzähler auch meilen zählt und die Vorspannung der Zeiger-Feder in einem funktionierenden Bereich liegt mußte man ein Angleichgetriebe verbauen (da eine Übersetzung um Faktor 1,6 im Tacho kein Platz fand).
Somit simuliert das Angleichgetriebe die größere Wegstreckenzahl.
Dann zu Angleichgetriebe. Das was Du hier schreibst ist der Geber für die Geschwindigkeitswarnanzeige. Hier wird die Drehzahl 1:1 an den Tacho weitergegeben und es ist nur ein elektr. Abgriff daran, der ab einer gewissen Drehzahl ein Warnsignal weitergibt.
Es gab hier übrigens 3 Varianten - das Angleichgetriebe für die Meilentachos, den Geschwindigkeitsgeber, sowie einen Winkeltrieb für den Abgriff einer Taxameter-Steuerung (Taxi-Geschichte).
und zuletzt noch zum Wechseln der Skale. Ganz einfach - die Zifferblätter haben eine lineare Skala, d.h. die
angezeigte Geschwindigkeit wächst proportional zum überschrittenen Winkel. Da wir hier nun Skalen haben, die den gleichen Anzeigebereich haben (etwa 240°) heißt das, daß wenn ich einen 950er km-Tacho mit 200kmh Endwert nehme, dann die gleiche Tachowellendrehzahl auf die meilen/km Skale mit 240° und Endwert ca. 120mph (120 * 1,6 = 192kmh) gebe, einen korrekt anzeigen Tacho ohne Angleichgetriebe bekomme (Nur zählt der Rollenzähler dann km statt# meilen, aber damit kann man sicher leben)...
Vielleicht gibt es aber baujahrbedingt hier noch Unterschiede (oder zwischen US und GB - Tachos (bin ja auch nicht allwissend)), aber genau das habe ich mit meinem 150mph - Tacho (GB 16V) gemacht (den Unterbau vom km 260er reingebaut), was wunderbar funktioniert und auch "genau" stimmt.
Bei VW kann man das Angleichgetriebe übrigens für ein schweinegeld heute immer noch kaufen...
(P.S. ich arbeite übrigens bei VDO in der Entwicklung...)