Lenkgetriebe aus- und einbauen ist doch halb so wild! Das war mal meine Lieblingsbeschäftigung! Damals, als die Dinger noch sauteuer und kaum gebraucht zu finden waren, als die meisten der heutigen Golf II Fahrer noch hinten sitzen mußten , gab es Zeiten, in denen ich öfter das Lenkgetriebe getauscht als getankt habe! (Damals bin ich meinen 2er noch im alltag gefahren und hatte noch den sparsameren 1,6er drin!)
Das mit den Kreuzgelenk ist schon manchmal zum verrückt werden, mit etwas Geduld aber kein Problem. Einfach innen an der Lenksäule abschrauben und die komplette Lenksäule nach oben ziehen (dazu muß die Inbusschraube unterhalb vom Blinkerhebel raus, dann ist es ganz leicht!) . Dann kann man das Kreuzgelenk auch draußen leicht abschrauben und herausnehmen! (Beim Einbau macht innen gern die Feder etwas Probleme und die Tatsache, daß die Lenksäule nur in einer Position wieder paßt sonst bekommt man die Schraube nicht durch! (Sag mal Robert, in welchen Grobmotoriker-Schmieden, ähm, Werkstätten treibst Du Dich denn rum? Achso, Du fährst ja Diesel, dann war's wohl ein Landmaschienenmechaniker, was? )
Die Servoschläuche sind auch nicht wirklich leicht zugänglich, ich habe mir mal einen Maulschlüssel gekürzt und dünner geschliffen, um die Verschraubungen am Getriebe leichter lösen zu können, war glaube ich 16 oder 18 SW.
Für die Spurstangenköpfe braucht man noch einen Abzieher (Grobmotoriker wie in Roberts Werkstatt schaffen es evtl. mit einem Hammer, aber vorsicht mit dem Gewinde!)
Dann noch das Lenkgetriebe abschrauben. Das sind vier Schrauben, die durch den Achskörper gehen und kurz hinter den Kopf gekröpft sind - die fallen also nicht einfach so heraus, wenn man die Mutter mal verlieren sollte. Entweder setzt man zwischen Schraubenkopf und Aggregateträger einen Meißel an und quält sie heraus, oder man nimmt ein Rohr, steckt es von oben auf die Schraubenenden, steckt z.B. ein Stück Baustahl rein und schlägt mit dem Hammer bequem von oben die Schrauben raus! (Sollte alles also lang genug sein, damit man oberhalb der Spritzwand hantieren kann. Aber Vorsicht, wenn man wegen ABS o.ä. wenig Platz hat und nicht genau auf die Schrauben kommt, verbiegen die sich auch mal gern!)
Dann muß man nur noch die Achse absenken und die Lenkung zur Fahrerseite herausziehen (Dabei etwas hin- und herdrehen, ist manchmal eng!)
Die Vorderachse läßt sich auch ganz leicht absenken, geht auch perfekt in der Garage! Man schraubt die beiden vorderen Schrauben des Aggregateträgers heraus, die erreicht man durch die großen, runden Löcher in den Querlenkern, und schraubt ca. 2-3cm längere wieder fest rein! (Ich benutze immer welche, die für den Querlenker vorn gedacht waren!)
Dann schraubt man die restlichen Schrauben aus den Aggregateträger heraus: Zwei gehen hinten durch die Querlenker, zwei sind kurz vor dem Stabilagern und weil es ein 3er Golf ist, sind auch hinter dem Stabi noch zwei Schrauben (die dickeren am Ende, also nicht den Stabi lösen!)
Dann kommen die längeren Schrauben zum Einsatz: mit ihnen kann man ganz bequem die Höhe des Trägers verstellen, bis die Lenkung seitlich duirch paßt! (Wenn man keine langen Schrauben benutzt, müssen alle komplett heraus. Die Achse hängt dann zwar an den Querlenkern, Motorlagern usw. trotzdem noch unterm Auto und fällt nicht raus, man hat aber mehr Ärger beim anschließendem Anheben der Achse: sauschwer, man trifft die Löcher schlecht, versaut mit den hinteren Laschen den U-Schutz,...)
Das muß man nur noch alles wieder zusammen bauen... und die riesige Ölpfütze weg wischen!
Wenn Du die Spurstangen abschraubst, bitte unbedingt auf der Fahrerseite mit der Zahnstangenseite einspannen (siehe oben!), versuchst Du sie einfach so zu lösen, gibts Du Druck auf das Getriebeinnere und zerstörst es sehr wahrscheinlich!
Wenn es das rechte Lager nicht sein sollte, brauchst Du auch keine Anleitung mehr, ohne Spezialwerkzeuge geht es da eh nicht weiter. (Die z.B. aus seeeeeehr dünnwandigen, konischen Rohren bestehen, also nix zum selbst basteln!)
Dann mal viel Spaß dabei!
MfG, Dirk