@ Matse, danke dass du mir mal was zum erkläten übrig gelassen hast! Normalerweise kommt das ja nicht vor....
Da wurden wieder ein paar Dinge in dern Raum geworfen, die sowohl richtig als auch falsch sein können.
Matse hats ja schon beschrieben, dass der Verbrenner, und gerade Verbrenner mit kleinen Zylinderzahlen ihr Drehmoment sehr ungleichmäßig abgeben. Der beim Zünden entsteht ne ziemlich große Beschleunigung deiner Kurbelwelle, die Schwungmasse ist jetzt dazu da, diese ungleichförmigkeit zu Kompensieren. Einerseits um die Bauteile (Getriebe.... ) zu schützen, andererseits kann es sein, dass die Kupplung bei jedem Zündimpuls minimalst durchrutscht, weil die Drehmomentspitzen nicht übertragen werden. Von dem durchrutschen bekommt man aber nichts mit, weils wie gesagt minimalst ist.
Jetzt zu den Punkten:
* Bessere Beschleunigung
Im Sprint vom Drehzahlkeller in niedrigen Gängen Ja, bei gemütlicher Fahrt im 5. Gang bei 60 aus dem Ort raus Nein.
Begründung:
1. Die Leichte Schwungscheibe wirkt sich nur aus, wenn sich Drehzahlen schnell ändern. (Schaltet mal ne Flex an, die keine Anfahrdämpfung hat und gleich volle Lotte abgeht, dann reisst es dir das Teil fast aus der Hand, bei neueren die langsam andrehen merkt man da nichts mehr)
2. Die Fehlende Schwungmasse führt dazu, dass die Drehmomentspitzen nicht mehr abgefangen werden, sondern gehen in die Kupplung über. Da sitzt jetzt ne Feder drinnen. (serienmässig) Die Drehmomentspitzen werden von der Schwungmasse aufgenommen, gespeichert und nach der Verbrennung wieder abgegeben. Wer nichts aufnehmen kann kann auch nichts abgeben. Die Folge ist, dass die Energie, teilweise, in den Federn der Mitnehmerscheibe in Wärme umgesetzt wird. Federn rauslassen bringt da auch nichts, weil die Getriebe usw auch elastizitäten besitzen.
* Kein erhöhter Spritverbrauch
Wer den Punkt vorher gelesen hat, der kann sich denken, dass das aufheizen der Federn in der Mitnehmerscheibe nicht ohne Energiezufuhr abläuft.
Andererseits wirst du beim Sprint von 0 auf 100 wenn man das ausrollen nicht berücksichtigt in der tat weniger verbrauchen. Das trifft aber nicht im Strassenverkehr zu sondern mehr oder weniger im Rennsport.
* Geringere Belastung der Lager (da feingewuchtet)
Naja, Kommt drauf an wer dass ding Wuchtet.
Im Rennsport werden die Schwungmassen mitunter klein gehalten, da hier beim Schalten nur kurz die Zündung unterbrochen wird. Was die Schwungscheibe hier mit dem Getriebe macht ist alles andere als Streicheln.
Ne kleine Anmerkung noch. Die Sachen die ich oben erwähnt habe Verbrauch wegen Federn aufheizen und so. , diese Effekte spielen sich in einem so kleinem Rahmen ab, dass man sie nicht nachweisen kann. Das sind Kinematische Effekte die bei der Auslegung der Topologie des Antriebsstrangs in die Lebensdauerbetrachtung mit eingehen, aber nicht oder nur wenig in der Fahrdynamik berücksichtigt werden.
Gruß Benjamin