Der Crashtest des Golf II von auto motor und sport kam im Heft 22 vom19.10.1990.
Carshgeschwindigkeit war gerade einmal 55 km/h.
Wenn man alles durchliest, kommt man etwas ins Rätseln.
Meinem Eindrruck nach wurde ersucht, ein zimelich mäßiges Ergebnis etwas schöner zu reden, als es eigentlich gerechtfertigt geween wäre. Aber wie immer: jeder hat seine eigene Wahrheit (und Wahrnehmung).
Die kritischen Paasagen im ams-Text sind im Wesentlichen:
(1) Diese Vorteile (geringes Gewicht) vermag der Golf, zumindest was die Strukturfestigkeit betrifft, nicht zu nutzen. Die Fahrgastzelle verformt sich nicht nur im Bereich der A-Säule und des Dachs, schlimmer noch, der Türschweller knickt ab, die Pedale wandern 32 cm nach innen, und der Fußraum verkürzt sich um fast einen halben Meter. Die verklemmte Fahertür bereitete zunächst sogar der Feuerwehr Probleme.
(2)Anprall gegen das eindringende Lenkrad, das im unteren Kranzbereich stark verformt wird. Innere Verletzungen der Organe, auch der Wirbelsäule sind hier nicht auszuschließen.
(3) Nicht lebensbedrohend, aber schwerwiegend sind sicherlich die verletzungen, die der Dummy im Fußbereich erleidet. Der Überlebensraum wird so weit verkürzt, dass der Dummy mit seinen Knien gegen das Armaturenbrett geprest wird.
(4) A-Holm und Dach werden stark verformt.
(5) Der Türschweller ist abgeknickt.
(6) Der Vorbau baut nicht genug Energie ab.
Die positiven Zitate:
(1) Erstaunlich niedrig bei diesen doch erheblichen Verformungen sind die Belastungen des Fahrer-Dummys. Obwohl ... muss das Kopfverletzungsrsiko als absolut gering bezeichnet werden.
(2) Überraschend ist, dass der Golf bei erheblicher Deformation der Fahgastzelle mit den geringsten Kopfverzögerungswerten und dem niedrigsten HIC der Testserie glänzt.
Zusammengefasst wird das Ganze wie folgt:
"Ergebnis: Die Fahrgastzelle wird deutlich verkürzt, aber es gibt Sicherheitsreserven."
(Je nach Sichtweise und eigener Wahrheit könnte man es aber vielleicht auch so formulieren: Die Birne überlebt, den Rest sollte man jedoch schnell vergessen - genauso schnell wie den Umstand, dass der Crash mit 55 km/h gefahren wurde, was aus guten Gründen schon lange nicht mehr state of the art ist).