@ Rocky.2,
Beweise der Bremsleistung liegen vor, diese sind in meinem Girling 60 Thread vorhanden, jedoch muß man sich hier ziemlich druchwühlen, da viele Antworten vorliegen, die das Thema verwirrt darstellen bzw. aus dem Zusammenhang reißen.
Ich habe bei meiner Sonderbremsanlage GS2-279 (VA: Girling 60 Doppelkolbensattel / Sonderbremsscheibe 276x25mm - HA: Girling 38mm / Sonderbremsscheibe 279x1,0,5mm) einen Bremswert von 100 - 0 von 32,5m protokoliert, der durch die Verzögerungsmessungen des Tüv bestätigt wurde. Nach meiner Rechnung 9,57 m/sq, vom Tüv 9,42 m/sq. Bei meiner Stoppbremsung war die Blockierspur 28m lang. Durch die Blockierung verschenkt man Bremsweg, da die Haftreibung bei Rädern, die kurz vor der Blockiergrenze gehalten werden am höchsten ist.
Der Prüfer kannte die Bremse nicht, die Bremse ist jetzt 6 Monate verbaut, ich könnte ggf. kurz vor der Blockiergrenze auch die 10 m/s - Grenze überwinden.
Deshalbwäre es besser, wie @ Micki_Krause geschrieben hat, eine Kombination mit dem ABS, wodurch man noch kürzere Bremswege realisieren kann und zudem die Reifen schont. Meine VA-Reifen sind durch die Tests plattgebremst. Die Abstimmung kann manuell, ohne ABS erfolgen, da die Bremswirkung identisch zu meiner GS2-279 Anlage ist. Der Belag ist gleich groß, der Kolben Ø des Sattels ist ebenfalls gleich groß (Ø 38mm).
Meine manuelle Einstellung hat sich bestens bewährt. Mit ABS wäre die Leistungsfähigkeit noch höher, das muß jeder für sich entscheiden. In meinem Syncro teste ich das System nächstes Jahr mit einem Bosch 4-Kanal ABS von einem 3,0-24 V Senator.
Ziel meiner Systeme ist, mit wenigen Spezialteilen die Bremse so effektiv wie möglich zu optimieren, und das mit wenig Umbauaufwand und Geld zu realisieren. Bei der GS2-279 werden ja die originalen HA-Sättel weiterverwendet, aus den alten Scheiben die Naben hergestellt und dann mit dem Sattelhalter, den Scheiben und Zentrierringen die Anlage vervollständigt.
Durch die kleinen HA-Scheiben bei der Serienbremse verschenkt man wertvollen Bremsweg, eine große VA-Bremse in Verbindung mit einer kleinen Serienscheibe bringt keine Verbesserung der Bremsleistung / des Bremsweges, dies ist nur mit einer größeren HA-Scheibe möglich, die aktiv an der Abbremsung teilnimmt und nicht wie bei VW während des Abhebens des Hinterwagens die Bremsleistung nochmals reduziert und durch die damit verbundene Entlastung der HA bei der Vollbremsung das Fahrverhalten drastisch verschlechtert.
Die Belaggrößen sind aufeinander abgestimmt. Als Basis-Bremsanlage dient mir die Audi 200 Quattro Turbo Bremse, d. h. VA: 276x25mm / HA: 269x20mm, die für Fahrzeuggewichte bis 2250 kg freigegeben ist.
Wenn ich nun eine Bremse für ein 2250 kg schweres Auto in ein Auto mit einem Fahrgewicht von 1100 kg implantiere kann sich eigentlich jeder logisch denkende Mensch vorstellen bzw. nachvollziehen, das dieses Fahrzeug dann sehr effezient (brutal) bremsen wird. Dies ist ja durch die Verzögerungsmessung bestätigt worden.
@ golf_TT, meine Systeme sind für die alten Achsen / Achsteile bis dato ausgelegt, man kann hier wohl auch Lupo-Teile verwenden, kostet dann aber mehr. Ich sehe meine Konstruktion als eigenständig an, auch wenn ich viele originale Teile von VW oder aus dem Zubehör verwende oder die Anlage vom TT / GTI zufällig auch belüftet ist.
Zur Bremskraftverteilung, statisch sollte diese ca. 70% VA und 30% HA betragen, dies bedingt gleich große Scheiben Ø. Das ist bei VW nciht der Fall, somit verlagert sich die Bremskraft zur VA. Dies ist ungünstig, da dadurch die Blockierneigung steigt und blockierende Räder weniger Haftreibung als (noch) drehende haben.
Die Kinetische Energie des Fahrzeuges wird über die Bremse in Wärme umgewandelt, wenn nun die HA-Scheibe die VA Scheibe stärker unterstützt, muß die VA-Scheibe logischerweise weniger Energie / Wärme aufnehmen und ist somit thermisch höher belastbarer, als eine Scheibe, die von der HA keine / kaum eine Unterstützung erfährt und somit fast die gesamte Wärme aufnehmen muß.
@ Rocky.2, ich hoffe das ist von Dir verstanden wurde. Ansonsten muß ich die Tage nochmals eine komplette Beschreibung ausarbeiten.
MfG
Wolfgang