1,8T Öldruckproblem, jetzt Laderschaden?

  • Habe ein schlimmes Wochenende hinter mir:
    Haben meinem Vater unseren 2002er A4 1,8T (AVJ) 150PS (km-Stand 120tkm) zur Fahrt in den Urlaub gegeben, weil bei seinem 97er die Heizung defekt ist und die sowieso in 3 Monaten einen neuen Wagen bekommen.


    Nach etwa 400km fing die Öllampe an zu blinken, sind dann angehalten, Motor aus, Ölstand geprüft, alles OK. Wieder angemacht, alles OK, weitergefahren, wieder das gleiche. Beim Abfahren an der nächsten Ausfahrt nahm der Motor plötzlich kein Gas mehr an und einen kurzen Moment später fing es fürchterlich an zu rasseln. Sind dann ausgerollt, zum Glück noch bis auf einen Autohof und er hat mich dann angerufen. Im ersten Moment dachten wir natürlich alle, der Motor ist komplett hin. Er hat ihn dann ´ne Stunde später nochmal angemacht, springt ganz normal sofort an und läuft auch auf allen Zylindern, mach aber furchtbare Geräusche aus dem Zylinderkopf-Bereich. Habe mir dann ´n Hänger geschnappt und den Wagen dort weggeholt und denen ein anderes gebracht.


    Gestern dann auch mal den Motor gestartet, der Fehler bleibt der gleiche, nur ich kann ihn nicht eingrenzen. Die Geräusche kommen aus dem Kopf und sind eine Mischung aus Diesel, Trecker und kaputten Hydrostößeln. Nur was ist jetzt die Ursache?? Habe dann das Öl abgelassen in der Erwartung Fremdkörper darin zu finden. Nichts! Das Öl sieht absolut perfekt aus. Dazu auch kein Öl im Kühlwasser, Zahnriemen in Ordnung, Krümmer dicht, kein Öl im Auspuff, usw.
    Bei zunehmender Drehzahl geht das Gerassel übrigens in eine Art Heulen über.


    Was kann es nun sein?? Wenn er tatsächlich zuwenig Öl bekommen hat, laufen die Hydros dann trocken und sind irreparabel defekt oder fangen sie sich wieder wenn sie wieder Öl bekommen?? Gibt es sonst irgendwas an neueren 1,8Ts, was bei defekt solche Geräusche macht?? Kann es sein das der Ölansaugstutzen der Ölpumpe verschmutzt ist? Kann ich mir nur eigentlich nicht vorstellen, weil der Wagen ja noch nicht so alt ist und immer pünktlich neues Öl bekommen hat.
    Bin eigentlich ziemlich ratlos, möchte es aber auch vermeiden, den halben Motor zu zerlegen, wenn es nicht nötig ist.
    Wie macht sich eigentlich ein Turboschaden bemerkbar? Kann der Öldruck dadurch auch abfallen, wenn innen drin irgendwas reißt? Eigentlich kommen die Geräusche ganz klar nicht us dem Bereich Lader, nur mein Vater meinte, er hätte irgendwelche Geräusche im Auspuff gehört als das Rasseln anfing.


    Weiß vielleicht jemand von den 1,8T-Experten Rat??

    diverse GTI, 16V, G60-Teile zu verkaufen, einfach mal nachfragen.. :wink

    2 Mal editiert, zuletzt von Patty ()

  • Auch wenn ich mich jetzt nicht als Experten bezeichnen will: mess mal den Öldruck. Zumindest bei den älteren 1,8t hab ich jetzt schon mehrfach gesehen das sich das Überduckventil, in dem Alugehäuse an das der Ölfilter geschraubt wird, gelöst hat und der Druck direkt wieder zurück in die Wanne ist. War dann auch eigentlich jedesmal das selbe Szenario: Öllampe an > Motor abgestellt > Ölstand kontrolliert > Ölstand i.o. > weitergefahren und Kontrollampe ignoriert > Motor platt.

  • Würde sagen eindeutig ÖLPUMPE Defekt. Hatte ich beim 1,8l 16V auch. Genau die selben symptome. Tierisch lautes Rasseln, hörte sich an als währ der krümmer kaputt. Wenn du pech hast sind die lager hin und evtl noch nen bischen mehr. Wielange bist du denn "Trocken" gefahren?

  • Gleiches Problem hatte ich auch schonmal bei einem Kundefahrzeug mit AEB.
    Bei einer Autobahnfahrt ging die Ölkampe x mal an, nach Neustarten war alles wieder ok und plötzlich hat das Motörchen irre gerasselt. Schuld war die Ölpumpe.
    Leider gab es für den Motor keine Rettung, die oberen Pleulaugen hatten 1mm Luft und die Nockenwelle hatte bereits gefressen.

  • Danke schonmal für eure rege Mithilfe, da sind ja schon einige Ansätze dabei.


    Das mit dem Ölfilterhalter habe ich auch schon gedacht, steht ja auch in den diversen Büchern, das man da mal schauen sollte, wenn man Öldruckprobleme hat.


    Ölpumpe selbst glaube ich eigentlich eher nicht, weil sonst wäre zumindest sporadisch schonmal vorher ab und an die Lampe angegangen, zumindest meiner Logik nach.


    Kettenspanner von der Ölpumpe kam auch in die engere Auswahl, aber denke der Motor müßte dann auch von unten rasseln und der Kurbeltrieb hört sich eigentlich ganz normal an.


    Auch deswegen glaube und hoffe ich das die Lagerungen im Block nichts abbekommen haben. Normal müßte doch dann auch Metallabrieb im Öl sein oder seh ich das falsch? Zumindest war das bei allen von mir zerlegten Motoren so, die einen irreparablen Lagerschaden hatten, das waren fast alles PLs.
    Zum Glück waren es ja wirklich nur ein paar Minuten Fahrt bei blinkender Lampe und das auch äußerst langsam.


    Nochmal auf die Hydros zu kommen: Wenn die zu lange zu trocken laufen, tackern die doch auch weiterhin, auch wenn der Öldruck wieder stimmt??


    Wobei das mit der gefressenen Nockenwelle könnte ja evtl. auch noch sein, deswegen vielleicht das Heulen bei ansteigender Drehzahl.


    Aber ich seh schon, ich werd wohl nicht drumrum kommen, das komplette Programm zu fahren: Öldruck messen, Ölwanne ab, Ventildeckel ab. :(

  • Am schnellsten geht es wenn du den Ventildeckel herunternimmst und die Lagerdeckel von den Nocken abbaust. An den Nockenwellenlagern frißt er zuerst bei Ölmangel.


    Wie Blue-V6 schon sagt es liegt mit großer Sicherheit ab ausgebliebenen Öldruck, so hart wie es klingt.

    Warum glauben einem Leute sofort, wenn man ihnen sagt, dass es am Himmel 400 Billionen Sterne gibt, aber wenn man ihnen sagt, dass die Bank frisch gestrichen ist, müssen sie draufpatschen?

  • Gibt es schon was neues über den geschrotteten Motor?
    Interessiert sicher alle hier woran er "gestorben" ist...

    Warum glauben einem Leute sofort, wenn man ihnen sagt, dass es am Himmel 400 Billionen Sterne gibt, aber wenn man ihnen sagt, dass die Bank frisch gestrichen ist, müssen sie draufpatschen?

  • Sorry, bin zur Zeit am Bauen und habe überhaupt keine Zeit gehabt.
    Heute habe ich es endlich mal geschafft, den Deckel runterzunehmen. Also ich muß sagen, ich seh da eigentlich gar nichts was auf irgendwas schlimmes hinweisen könnte. Hier mal die Bilder:





    OK, das sieht auf Bild vielleicht ein bißchen rubbelig aus, aber in Natura eigentlich ganz normal. Für die Lagerböcke hatte ich den passenden Torx nicht gefunden, obwohl ich den eigentlich haben müßte. Aber so wie die Nocke da scheinbar spielfrei drinsitzt, sieht das eigentlich nicht danach aus, oder??
    Die Hydros lassen sich allerdings bestimmt 2-3mm tief drücken, sollten die Geräusche also nur daher kommen, also wie schon weiter oben von mir vermutet trocken gelaufen, jetzt im Eimer, aber Kopf noch OK?? Irgendwie scheints mir so, aber was sagt ihr??
    Kann man den Bildern noch ws entnehmen??

  • Die Hydros lassen sich allerdings bestimmt 2-3mm tief drücken


    Also normalerweiße solltst die die hydros mit der Hand im eingebauten Zustand nicht wirklich runterdrücken können. Aber dass alle gleichzeitig kaputt gehen kann ich mir eigentlich auch nicht vorstellen.
    Auf jedenfall würd ich an deiner Stelle den Motor nicht so oft anlassen bevor du die Ursache nicht gefunden hast... Mach mal die Ölwannu runter und schau dir sicherheitshalber die Pleullager an. Nockenwellen würd ich auch ausbauen und mir den Ventiltrieb ansehen.


    Wo du den Motor laufen gelassen hast wo er die Geräusche gemacht hat war da die Öldrucklampe an oder aus?

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    Einmal editiert, zuletzt von FreeZe ()

  • Habe den Motor nach dem Defekt nur ein einziges Mal für 30 Sekunden laufen lassen, um mir ein Urteil über das Geräusch zu machen. Ist mir klar, das ich den jetzt nicht ganz normal laufen lasse.


    Das dümmste von mir war, das ich beim laufenlassen nicht gezielt auf die Lampe geachtet hab. :-r
    Hab ihn dann ja wieder ausgemacht und das Öl abgelassen. Bin mir zwar sehr sicher das sie nicht geleuchtet hat, aber werde wohl ein billiges Öl kaufen, es reinkippen und dann nochmal anlassen, mit angeschlossener Öldruckanzeige.


    Klar, die Hydros werden nicht alle auf einmal einen natürlichen Tod gehen, aber wenn sie ohne Öl laufen geht das glaub ich relativ schnell oder seh ich das falsch?


    Pleuellager sinds 100% nicht, die Geräusche kommen ganz klar von oben, Lagerschaden im Block hört man und hört sich auch völlig anders an.

  • Hatte genauso einen Fall bei einem A3 1.8T mit in etwa den selben KM. Allerdings hat vorher die Lampe 2-3 mal kurz geleuchtet, dann war die Lampe aus aber im Kopf hats gescheppert als ob mech. Stößel ohne Einstellblättchen drin wären. Da hilft nur Ölwanne ab, bei mir war der Ansaugschnurchel absolut dicht und ein mächtiger Siff in der Ölkpumpe. Habe die Ölpumpe gewechselt und das Ansaugrohr auch, Ölwanne gesäubert und neues Öl rein. Hat dann aber einige Stunden gedauert bis die Hydros wieder völlig ohne Geräusche gelaufen sind. Habe dann nochmal das Öl gewechselt und fertig. Läuft seit dem wieder tadellos.

  • Ja, ich hatte das letztens auch bei meinem Corrado, obwohl er die ganze Zeit vorher eigentlich einwandfrei lief, hatte er nach einem Jahr Standzeit Ölschlammbildung, was sich dann bei der ersten Fahrt nach Wiederzulassung in den gleichen Symptomen äußerte.


    Ich werds dann einfach mal sicherheitshalber machen, Ölwanne ab und mir mal den Schnorchel anschauen, obwohl ich es aufgrund des Scheckheftgepflegten Zustands und mittlerweile schon 40tkm von uns gefahrenen km eigentlich ausschließe. Aber wer weiß schon, irgendwo sitzt ´ne Ablagerung, löst sich und wird in der Ölwanne angesaugt. Die Ölwanne abbauen ist zwar nicht ganz so schnell gemacht wie beim Quermotor, aber egal, die Zeit muß sein.

  • So, nachdem ich 2x wegen des Sturms vorzeitig abbrechen mußte, bin ich heute endlich mal dazugekommen wieder ans Auto zu gehen.
    Wollte die Ölwanne abmachen, aber das ist ja vielleicht ein Mist beim Längsmotor. :tock:
    Nachdem ich mir zwischen Achsträger und Ölwanne bei den Schrauben fast die Finger gebrochen hab, genug über die 2 durch die Schwungscheibe verdeckten Schrauben geflucht habe, diese dann aber auch rausbekommen habe, bekomme ich nun eine einzige von den größeren Schrauben nicht am Achsträger vorbei. Losgeschraubt ist sie, kann die Wanne auch bewegen, bekomme sie aber nicht rausgezogen wenn die Schraube nicht rauskommt. Die fällt, wenn sie losgeschraubt ist, direkt auf die Kante vom Träger, steckt dann aber noch zur Hälfte im Loch, man kann sie nicht dran vorbeihebeln. Was steht denn in der Audi-Arbeitsanweisung?? Weiß das jemand?? Soll man den Motor anheben?? In den einschlägigen Büchern steht nix davon.


    Habs jetzt langsam echt satt, die Schrauberei an dem Ding ist ja echt ´ne Qual. Ein TT ist jedenfalls deutlich schrauberfreundlicher.


    Also, weiß noch jemand einen guten Tip??

  • Ja soweit ich mich erinnern kann mußt Du die Motorlager lösen und den Motor etwas anheben, dann kannst Du die Ölwanne rausfummeln. Ist wirklich nicht gerade Ölpumpenwechselfreudig, Anzugsmomente für Ölpumpe und Wanne 15Nm, Das Ketterad an der Pumpe bekommt 20Nm.

  • Ja heb den Motor etwas an...


    Ich denke es ist ein verdrecktes Ölsieb der Ölpumpe. Das passiert oft bei 1.8T's, wenn nicht so ganz hochwertiges Öl genommen wird (kann aber immer passieren) und/oder der Wagen mit heißem Turbo abgestellt wird. Es bildet sich am Turbo etwas Ölkohle und die wird dann zurück in die Ölwanne gespühlt und vom Sieb über die Jahre aufgefangen. Irgendwann geht nichts mehr durch und der Öldruck fällt. Hatte erst einen AEB mit Lagerschaden hier wegen dem Sieb.


    Ist aber nur eine Vermutung!


    Nimm am besten Mobil1 0W-40 Motoröl. Ist sehr gut und garnicht so teuer.

  • ich würd fast ebenfalls auf ein verdrecktes ölpumpensieb tippen, schon 3 od 4 mal bei kunden gehabt ähnliche symptome wie bei dir, es gibt wenn mich nicht alles täuscht von vw einen repsatz bzw geändertes rohr mit sieb für die pumpe (pumpe trotzdem tauschen!)
    und wenn du eh schon so weit zerlegt hast solltest du evtl gleich einmal alle 4 pleullagerdeckel abnehmen und dir die lager ansehen, nicht das eins schaden genommen hat,ggf. sind die ja alle in 1h mehrarbeit mitgewechselt, sofern sie defekt und kw und pleul selbst keinen schaden genommen haben, wäre sonst doppelte arbeit und auch aufjedenfall mal an der pleulstange vorsichtig ziehen, die kolbenaugen laufen bei ohne öldruck auch gern ein und haben dann spiel, merkt man deutlich wenn man entweder den kolben mit nem schrauben drehen von oben runter drückt, oder das pleul von unten hochschiebt...

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