Vieleicht nützen Euch meine Erfahrungen was..
Ich bin mit Sicherheit einer der ältsten hier im Forum,
mein ABI ist nächstes Jahr 20 Jahre her.
Heute bin ich Diplom Ingenieur der Fahrzeugtechnik,
arbeite in der Forschung und Entwicklung, habe eine kleine Oldtimersammlung (7 Stk) und letztlich mein Hobby zum Beruf gemacht.
Ich würde es nochmal tun, aber mein Weg dahin war alles andere als gradlinig oder vorbildlich :
Die Berufswünsche haben sich während der Schulzeit und in den Jahren danach einige Male geändert.
Immer gab es zig Leute die einem abgeraten haben, oft war die Zeit oder die Zukunftsaussichten schlecht, wenn das alles nicht zutraf gab es unüberwindbare Zulassungsbeschränkungen :-r
Da war alles mögliche dabei:
Astronomie- gelassen weil Mathe nicht mein Lieblingsfach war...
Psychologie- NC Beschränkung damals 1,2
Biologie- das wollte ich in Richtung Meeresbiologie mit meiner Freundin zusammen machen.. Ich hab einen Studienplatz an der UNI bekommen sie nicht. Dann haben wir uns irgendwann getrennt und ich musste einsehen daß das Studium an der UNI nicht nur knüppelhart (75 % weg bis zum Vordiplom 4.tes Semester ) und anonym (900 Erstsemster) war sondern man damit später garantiert arbeitslos ist. :-a
Also hab ich das nach 3 Semstern abgebrochen..
Freunde haben damals die "sicheren" Berufe wie Medizin, BWL oder Jura studiert- das waren für mich aber alles Dinge die mich selbst nie wirklich interessiert haben- und an dem getaway geschrieben hat ist was wares dran ! Das was Ihr Euch aussucht MÜSST IHR ca. 35 JAHRE LANG JEDEN TAG MACHEN !
Autointeresse bestand schon immer, mein Vater ist ewig Rundstreckenrennen gefahren, den Alfa Spider den er 68 neu gekauft hat gibt es immer noch in erster Hand...
Also hab ich mich dann für das Maschinenbaustdium mit Fachrichtung Fahrzeugtechnik an einer FH entschieden.
Da war alles nicht so anonym wie auf der UNI (120 Erstsemster und in 3 Gruppen Klassengröße) und man konnte auch mal Fragen stellen.
Ich hab dann nebenher gelernt Autos zu restaurieren und mir während des Studiums so etwas dazuverdient.
Letztlich hab ich dann mit dem abgebrochenen Studium vorher und den Semestern dazu immer gedacht das es eh kaum Bewerbungschancen gibt und ich mich mit den Hobby Oldtimerrsetauration selbstständig machen muß.. :O
Nach etwa 4 Jahren ging es mit der Automobliwitschaft so bergab das die besten mit 1ser Abschluss ihre Bewerbungen ungeöffnet zurückbekommen haben
Ich hab dann irgendwann die Chance auf einen Hiwi-Job bei einem Ingenieurbüro bekommen und angenommen.
Die haben mich dann als Leiharbeiter an eine große Firma in der Motorenentwicklung geschickt wo ich dann einen 40 Stunden Vertrag die Woche hatte. Dadurch ging es an der FH natürlicvh nicht gerade schneller vorwärts...
Ich hab dann gedacht der persönliche Eindruck und die Fähigkeiten sind wichtiger als die Semestwerzahl und der Durchschnitt.
So war es letztlich auch, ich habe dort meine Diplomarbeit geschrieben und sofort einen Job bekommen. Nach den ersten Zeugnissen und Berufserfahrung fragt keiner mehr danach..
Ich weiß nicht ob es dem einen oder anderen weiterhilft was ich geschrieben habe.
Ich kann Euch nur raten so viel wie möglich auszuprobieren um die eigenen Neigungen kennenzulernen, auch im Hinblick darauf das man das auch in schlechten Zeiten (viel Stress, wenig Geld) lange machen muß. Lieber etwas später anfangen aber dann dabei bleiben.
Nicht nach der Arbeitsmarktsituation gehen, das ändert sich sowieso bis man fertig ist und am besten antizyklisch anfangendann ist man da wenn Leute gebraucht werden..
Und : je mehr man etwas gerne macht, desto besser ist man darin- und gute Leute werden in allen Jobs gebraucht