Stammt ursprünglich von TeZet, beschreibt das ganze aber ganz gut:
ZitatAlles anzeigenDas Fächerrohr muß oft für Vieles herhalten. Für die einen ist es ein völlig unnutzes Accessoire im Motorraum, das nur Geld kostet, viel verspricht und nichts bringt - außer Kosten. Für die anderen ist es das Phänomen, das aus einem Serienfahrzeug einen für die Straße erlaubten Tourenwagen macht, bei dem es den Fahrer nach Einbau eines solchen Rohres gleich bei der ersten Berührung mit dem Gaspedal aus den Sitzschienen reißt. Das Fächerrohr ist weder noch.
Es ist ein Basis-Baustein für weiteren Leistungs-Zuwachs, aber es kann keine Wunder bewirken. Es kann nur so gut sein, wie die Teile vor ihm und die Teile nach ihm es erlauben. Mit anderen Worten kann ein Fächerrohr alleine nur einen Leistungszuwachs bringen, der in dem Toleranz-Bereich liegt, den der TÜV auch ohne Bedenken akzeptiert, d.h. bis zu 5% - bei serienmäßigem Zylinderkopf (das Teil davor) und serienmäßiger Auspuffanlage (das Teil danach). Ist eines der beiden Teile, z. B. die Auspuffanlage verändert, hat sie größere Durchgänge (was nichts mit Lautstärke oder Abgas zu tun haben muß - wenn man Schalldämpferbau im Sinne von Schalldämpfung beherrscht), entstehen weniger Gegendrücke, und die Einheit "Fächerrohr plus Auspuffanlage" erreicht dadurch einen Leistungszuwachs, der sich bis auf 10% steigern kann.
Was bewirkt das Fächerrohr?
Bei einem serienmäßigen Motor werden die durch die Verbrennung entstehenden Gase in einem Gusskrümmer kurz gesammelt, dabei zwangsläufig durch das Material aufgeheizt und nach kurzer Stauzeit in einem oder zwei Abgangsrohren vom Zylinderkopf abgeführt in die anschließende Auspuffanlage, in der dann der weitere Verlauf des Abgases durch spezielle Konstruktionen vorbestimmt wird. D.h. der Gusskrümmer ist eine Art Wärmespeicher, der ständig unter Wärme- und Abgasdruck steht. Das bedeutet, daß die Leistung, die vom Motor erzeugt wird, nicht so abfließen kann, wie sie könnte, wenn sie freien Lauf hätte.
Das Fächerrohr nun ermöglicht den entstehenden Gasen gleichmäßig und schnell, ohne Wärmespeicher und Stauraum, in der Reihenfolge, wie sie aus dem Zylinderkopf kommen, abzuströmen, weil jeder Zylinderkopf-Ausgang ein eigenes Abgangsrohr hat, das direkt am Zylinderkopf angeschlossen wird. Diese einzelnen Abgangsrohre werden nach leistungs- und strömungstechnisch korrekt abgestimmten gleichen Rohrlängen in ein Rohr zusammengeführt und in die anschließende Auspuffanlage geleitet.
Nun gibt es aber auch hier die berühmten "kleinen Unterschiede"... Zusammenführung von drei oder vier Einzelrohren ist nicht gleich Zusammenführung. Es gibt Fächerrohr-Hersteller, die die einzeln abgeführten Gasströme in einem Kegel wieder sammeln, sie ohne weitere "Hilfestellung" darin alleine, sprich verwirbeln lassen (was die Leistung, die sie am Zylinderkopf durch die Einzelabführung gewonnen hatten, wieder wegwirbeln läßt) dann weiterführen in die Auspuffanlage und dadurch automatisch eine Leistungsminderung vorprogrammieren.
Es gibt aber auch Fächerrohre, die in dieser Zusammenführung den Abtransport der Gas-Teilströme durch eine gezielte Vorgabe innerhalb dieser Zusammenführung (die sogenannte Pyramide, ebenfalls längenabgestimmt, von außen kaum erkennbar) positiv unterstützen und die hohen Gasgeschwindigkeiten ohne leistungsmindernde Wirbelströme in die anschließende Auspuffanlage weiterleiten.
Ein Fächerrohr hat aber neben der bewußten Leistungssteigerung auch noch andere Vorteile. Durch Abnahme des Gusskrümmers vermindert sich die Hitzeeinwirkung im Zylinderkopfbereich. Der Motor ist auch in heißem Zustand startfreudig. Durch die gleichmäßige schnelle Abfuhr der Gase aus dem Zylinderkopfbereich entsteht ein schnellerer und besserer Verbrennungsablauf, aus dem eine Senkung der Energie-Zufuhr (sprich Benzin) entsteht. D.h. ökonomisch fahren, weniger Gas geben, bei Mehrleistung.