Kolbenringe tauschen? Sinnvoll ja oder nein?

  • Da mein guter ABF ja mittlerweile um die 265tkm runter hat, hat er natürlich inzwischen auch Altersleiden.
    Prinzipiell läuft der Motor super, nur bei längerer Volllastfahrt kommt es immer mal wieder vor, das bei hohen Drehzahlen (laut Tacho sind wir da im Bereich über 230) kurzer Leistungsverlust mit einer Ölwolke aus dem Auspuff auftritt. Kurz später ist wieder alles ok.
    Jetzt meine Theorie: Könnte das an abgenutzen Kolbenringen und Abstreifringen liegen? Falls ja, wäre es doch sinnvoll und richtig, diese Ringe einfach gegen Neuteile zu tauschen, oder sehe ich das zu einfach?
    Zweite Frage: Bekomme ich die Kolben nach unten raus, ohne die KW auszubauen? Ich meine nein. Da meine KW das KW Rad Syndrom hatte, ist diese nicht mehr ohne Schaden ausbaubar, das würde bedeuten das die Welle dann gleich mit getauscht werden müsste.


    So, das ist meine dunkle Neujahrstheorie! :wave: Lasst Euch dazu aus. :danke:

  • Kann auch von der Entlüftung kommen oder von der Ventilschaftdichtung. Vllt. mal Kompression messen, da kann man schon grob was sagen. Kolben immer nach oben raus. Ob es reicht, die Kolbenringe zu wechseln, hängt vom Zustand der Kolben und Laufbahnen ab. Wenn du die Kolbenringe neu machst, kannste auch alle Lager und Ölpumpe machen, KW läppen und nach hohnen wenn die Kolben etc. noch Maßhaltig sind.

  • Würd auch mal Kompression prüfen und wenn verfügbar mal mit nem Endoskop in die Zylinder reinschauen.


    Je nachdem wie das Hohnbild/Laufspuren und Kompression ausfallen würde ich dann Teile ersetzen.

  • Bei der KM Leistung würde ich keine Kolbenringe Tauschen !


    Eher Motor überhohlen - oder einfach so lassen !


    Denke eher das er wegen erhöhtem Kurbelgehehäusedruck bei der Drehzhal die da anliegt , Öl über die entlüftung wirft

  • Da Kolbenringe niemals einfach so gewechselt werden sondern dieses bei einem gelaufenen Zylinder immer mit Honen einher gehen sollte wird dieses bei Dir schon ausfallen . Bei der Laufleistung wirst Du Dich sowas von knapp am untersten Toleranzmaß der Zylinderbohrung bewegen das ein nachgehonter runder Zylinder definitiv zu weit im Untermaß wäre .
    Fahr weiter bis nichts mehr geht und lass dann bohren und Übermaßkolben verbauen oder nimm das dafür benötigte Geld direkt in die Hand und Überhol den Block .
    Nur das verbauen von neuen Ringe im jetzigen zustand wäre " Perlen vor die Säue " , deine Kompressionswerte würden sich mit neuen Ringen verschlechtern und wohl nicht mehr auf die jetzigen werte kommen , egal nach welcher Einschleifzeit .

  • Hey Harti,


    also ich würde auch sagen, don´t touch the running System.. Wenn dann würde ich über eine komplett Überholung nachdenken.. Nur Ringe tauschen macht wahrscheinlich alles schlimmer.. Viel Arbeit für nix. Dann einmal richtig und du hast Ruhe, denn der Blue ist es einfach wert..

    Gruß
    ThomasK

    Caddy 2K im Dauereinsatz / Corrado 16V im Winterschlaf / Golf II GT im Einsatz / Golf 2 Fire&Ice im Komplettaufbau zum G60 (es gibt ihn noch)

  • Danke Jungs.


    Der Motor läuft zu gut als das ich ihn zerlegen möchte. Ich dachte nur, das der Ringetausch eine einfache Lösung für das Hohe Drehzahl-Öl Problem sein könnte. Über Leistungsverlust oder ähnliches möchte ich mich nicht beschweren.
    Ich lasse das ganze dann einfach so wie es ist. Mal sehen wie lang die Maschine noch läuft. :danke:

  • ... interessantes thema


    ich hab auch grad einen passat mit abf maschine gekauft ... hat jetzt 406000km gelaufen !


    kompression ist auf allen zylindern bei 12bar und das auto läuft so auch noch ganz gut, ich hatte das ähnlich wie Harti vor da ich keine lust habe den block neu bohren zu lassen und dann neue kolben verbauen zu müssen


    der motor soll komplett zerlegt werden allerdings wollte ich nur neue dichtungen/lager/kolbenringe verbauen


    wenn ich das jetzt hier lese ist es wohl sinnvoll vorher den block samt kurbeltrieb beim motorbauer zum vermessen abzugeben .... oder habt ihr noch andere ideen ?


    wie schon gesagt, neu bohren und kolben möchteich nicht da das ganze dann unwirtschaftlich wird



    Grüße

  • Gegen vermessen lassen spricht nix .Allerdings würde ich den Block zusammen lassen . Also vermessen mit Innenleben , zumindest die Kolben sollten nicht gezogen werden bevor das Zylindermaß feststeht . Kurbelwelle kann zum vermessen natürlich raus .

  • Ihr braucht euch da net so riesige Sorgen machen. Die meisten Motoren sind selbst nach 200000km noch maßhaltig. (Ausnahmen gibts immer)
    Was meist sinnvoll ist, ist das nachhohnen mit einer Hohnbürste. Wenn Kolben und Zylinder vermessen und maßhaltig sind, wovon ich stark ausgehe, spricht nichts gegen den Wechsel der Kolben- u. Ölabstreifringe. Das ist net teuer.
    Was viele übersehen ist Kontrolle der Kurbelwellenzapfen, hier werden oft Pleullagerschalen ersetzt obwohl nicht klar ist ob die gehärtete Schicht an der Kurbelwelle im Bereich der Pleullagerung noch vorhanden ist. Wird dort nämlich bei abgenutzter Lagerstelle (mit bloßem Auge oft nicht sichtbar) neue Pleullager verbaut droht vorzeitiger Verschleiss der Kurbelwelle.


    Kolben immer nach oben ausbauen.

  • Und genau das ist der Knackpunkt : Die meisten Motoren sind nach 200tkm eben nicht mehr maßhaltig genug-Durchmesser/Unrundheit/Konizität- um nach einem ordentlichen Honvorgang ( und damit meine ich nicht das aufrauhen der wandung mit einer Honbürste ) innerhalb der nötigen Toleranzen zu bleiben .
    Natürlich kann man auch " einfach so " neue Kolbenringe montieren - Aber es bringt halt einfach nichts , und wenn dann nur nachteile .
    Zu der Kurbelwelle . Eine Welle im std maß kann ihre gehärtete schicht nicht durch reinen Verschleiß verlieren , selbst nach dem schleifen auf 2tes . Untermaß 0,50mm ist die härteschicht noch tief genug im Material.
    Zum vermessen gebe ich Dir allerdings uneingeschränkt recht ! Lagerwechsel ohne vorheriges Vermessen ist in der tat murks .

  • Naja ich hatte nun schon einige Motoren in meinen Händen, hauptsächlich VW und BMW und die waren immer Maßhaltig. Natürlich darf man das nicht pauschalisieren. Zu einer ordentlichen Motorrevision gehört eine ordentliche Vermessung. Das lohnt sich auch, denn zusammengefrickelte Motoren die ach so toll überholt wurden und nach 30000km endgültig fertig sind gibt es genug!


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  • 200.000 Km sind für die alten Motoren wirklich keine hohe Laufleistung. Egal ob BMW M20 oder VW 827, bei so einer Laufleistung reicht es meistens wirklich, kurz nachzuhohnen und Verschleißteile zu wechseln. Gibt ja durchaus Motoren die mit guter Pflege das doppelte an Laufleistung schaffen.
    Wird auch oft und viel übertrieben und dramatisiert, weil damit auch viel Geld gemacht wird...

  • Ich persönlich verdiene z.B seid recht langer Zeit mit so etwas mein Geld ( knapp über 16 Jahre ) und ich bin auch der Ansicht das man einen Motor immer möglichst Kostengünstig in Schuss halten sollte !
    Allerdings ist mir persönlich noch kein 16V in die Hände gekommen der nach 265tkm und Honen noch innerhalb des std maßes gewesen wäre .Vom G60 oder VR fange ich erst gar nicht an .
    Ich schreibe meine Erklärungen hier ja nicht aus reiner Freude nieder - Und natürlich gibts hier ne menge Leute die Ahnung haben - Von daher schreibe ich auch nicht " Menno , ich habe aber recht " sondern nur meine Erfahrungen bezgl. dieser/ unserer Motoren.
    Und vom dramatisieren distanziere ich mich mal völligst . Es ist halt ein riesengroßer Unterschied ob ein Motor nach 200tkm ein gemitteltes Zylindermaß von 82.440 oder 82.420 hat und er so bis zum bitteren Ende gefahren wird oder zerlegt wird um ihn ohne Bohren wieder fit zu machen , ne Bohrmaschine und ne Honbürste verträgt so ein Zylinder allemal , aber es bringt einfach nichts was man sich von so einer Aktion erhofft . Wer glaubt einem Zylinder mit soviel Laufleistung und Honbürste und neuen Kolbenringen wieder volle Kompression entlocken zu können irrt leider . :) :)

  • Das ist halt auch immer ne Geldfrage. Was ich in den letzten Jahren feststelle, ist dass ein regelrechtes Wettrüsten stattfindet was die Überholung des Motors angeht. Wenn nicht grundsätzlich erneuert und mit "RS" Bauteilen zusammengesetzt wird, wird eine Überholung oft nicht anerkannt was ich persönlich nicht verstehe. Klar wenn ich keine Ahnung hab, erneuer ich pauschal alles dann wirds schon passen. Man sollte meiner Meinung nach das Thema sensibler angehen! Es gibt nunmal n Haufen Hobbyschrauber, auch viele ohne Knowhow, da spricht sich eben vieles herum und eben auch viel Halbwissen. Es gibt nicht umsonst den Beruf des Kfz-Mechatroniker bzw. Mechanikers.


    Um nicht zu sehr vom Thema abzukommen... Wenn der Motor noch ne Weile laufen soll -> zerlegen und ordentlich vermessen -> und dementsprechend instandsetzen und erneuern. So würde ich es machen, dann läuft die Maschine auch wieder wie se soll. Nicht auf gut Glück teilinstandsetzen!

  • Harti, sag doch mal was zuerst kommt. Die blaue Wolke oder der kurze Leistungsverlust ?
    Und interessant wäre auch der Ölverbrauch. Ist doch längst nicht gesagt, dass der Motor das Beste gehabt hat. Nur wegen einen kurzen Wolke...

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