Zündzeitpunkt

  • Moin,
    meien Frage ist ob es eine Formel oder sowas gibt, um die Leistung eines Motors bei verschiedenen Zündzeitpunkten zu ermitteln? Konkret gefragt, wie hoch wäre der Leistungsgeweinn bei einem Serienzündzeitpunkt von 6° zu einem Sprung auf 10° mit 98 Oktan, 11,5° mit 100 Oktan und 12-13° bei 102 Oktan?!

  • Gibt es nicht
    Der ZZP ist dafür da das die Druckwelle der Verbrennung den Kolbenboden möglichst genau nach dem
    passieren des OT trifft. Dann wird die Kraft ideal in die Beschleunigung des Kolben sprich Leistung umgesetzt.
    Verstellst Du den ZZP später ist der Kolben eh schon auf dem weg nach unten und die Druckwelle kommt zu spät.
    Verstellst du den ZZP auf früher ist der Kolben noch auf dem weg nach oben und das Gemsich ist garnicht richtig komprimiert.
    Die Verbrennung ist schlechter und im Extremfall rast die Druckwelle dem Kolben entgegen und zerstört ihn (klopfende Verbrennung).
    Der sog. "Zündverzug" ist die Zeit die vergeht zwischen Zündfunken und vollständiger Expolsion/Druckwelle.
    Deshalb ist der ZZV immer VOR dem OT.
    Die ist relativ konstant, aber die Zeit die der Kolben rund um den OT braucht ist je nach Drehzahl unterschiedlich.
    Anders ausgedrückt: je niedriger die Drehzahl desto langsamer der Kolben, desto später der ZZP damit die Druckwelle
    trotz Zündverzug genau trifft. Je höher die Drehzahl desto früher der ZZP vor OT damit er trotz des schnellen Kolben passt.
    Das ist im Kennfeld des Steuergerätes programmiert und zwar ziemlich gut. Insofern bringt Chiptunning beim Sauger kaum etwas.
    Einfach den Verteiler verdrehen bringt nur eine verlagerung des optimalen Bereiches wo die Druckwelle passt.
    Entweder bei niedrigeren Drehzahlen etwas mehr Drehmoment aber dafür obenherum schlechter oder anders herum.
    Die Oktanzahl hilft dabei nicht viel, nur das bei zu frühem ZZP kein Klopfen dazu kommt.

  • Hmm...
    machen die "Entwickler" das ganze nicht aufgrund von Computer Simulationen?
    ....und dann kommt ja noch die sache mit dem thema Last.
    Je nach Drehzahl ändert sich das ganze ja auch nochmal....
    Schwierige Frage ^^

  • Die Grundbedatung eines Kennfeldes kann man simulieren bzw. da gibt es Faustregeln.
    Aber die finale Abstimmung wird in WOCHEN-langen Prüfstandsversuchen herausgefahren
    mit Druckaufnehmern in jedem Brennraum für die Klopfgrenze, Thermolementen für die Temperaturen
    Lambamessung pro Zylinder usw..
    Das kostet den Hersteller mehrere 100 000 Euro, hab ich selbst als Student lang genug gemacht.
    Und stimmt, die Last hat auch Einfluss :)

  • Kompliment für die verständliche und überzeugende Antwort.
    Und ein Kompliment auch für die Frage! Es fällt auf, daß zwar überall immer wieder Tips hinsichtlich der ZZP-Verstellung gegeben werden, die Grundproblematik jedoch in den Foren anscheinend nie hinterfragt wurde.


    Doch wie verhält es sich wirklich mit den immer wieder gegebenen Tips wie etwa


    - PF/PB 9-11° vOT
    - PG 8° vOT
    - PG-Klima 6° vOT
    - KR (umstritten: G2Power sagt hier 6 vOT optimal, in England "clubGTI" wird 9° - "pinkung-minus-1° vOT" empfohlen
    ?
    Natürlich kann man das selber ausprobieren, doch sind die Unterschiede in der Leistung doch regelmässig unterhalb der Schwelle des mit dem POPOMETER objektiv reproduzierbaren. Beim PB fahre ich 9°vOT bei 2% CO und habe für mich subjektiv über das ganze Drehzahlband mehr Drehmoment. Kann ich meiner Empfindung trauen? :zwinker2: Oder sollte man grundsätzlich bei der Herstellerempfehlung bleiben?


    Gruß

  • Die genannten Werte sind alle im Plausiblen Bereich und in dem Toleranzbereich von 1-2 Grad sollte es keinen großen Unterschied oder Risiko geben.
    Beim Klima PG ist der ZZP wegen der schlechteren Ladeluftkühlung 2 Grad weniger früh um das Klopfrisiko zu senken.
    Insgesamt kommt die Frühzündung durch den Verteiler immer zusätzlich zu den Werten im Zündkennfeld was dann den Gesamtzündwinkel ergibt.
    Wenn man also einen Tuningchip einbaut der auf 6 Grad vor OT am Verteiler abgestimmt wurde, würde ich diesen Wert auch einstellen.
    Bei allem ist ein funktionierender Klopfsensor überlebenswichtig..

  • Hi,
    konkret auf meine Frage bezogen, die Werte für den PF (Serie 6+-1°v.Ot. wie alle 1.8er) sind: 98 Oktan 10° v.OT., 100 Oktan 11,5° v.OT., 102 Oktan 12-13° v.OT. Jetzt überlege ich, ob ich 102 Oktan fahren soll, dass ja nur geringfügig teurer als 98 Oktan ist (ca. 2 Cent pro Liter). 100 Oktan als Grundkraftstoff scheidet für mich aus, da VPower Racing 16-18 Cent mehr kostet als 98 Oktan. Also bleibt die Frage 98 oder 102 Oktan. bringen die 2-3° Vorzündung eine merkbare bzw. sinnvolle Leistung, oder lohnen sich die 2 Cent nicht?!
    Großartig abweichen vom Serienzündzeitpunkt will ich nicht, nur auf Verdichtung und Klopffestigkeit anpassen...


    Edit:
    Eine Frage noch, bei der Digifant 2 (PB/PF) sind doch nur Kennfelder hinterlegt, aber kein Zündzeitpunkt? Der Zündzeitpunkt wird doch mechanisch bestimmt oder?

  • Eine Frage noch, bei der Digifant 2 (PB/PF) sind doch nur Kennfelder hinterlegt, aber kein Zündzeitpunkt? Der Zündzeitpunkt wird doch mechanisch bestimmt oder?


    Was sind denn für Dich Kennfelder?
    Ein Kennfeld muß man sich wie eine Datentabelle vorstellen.
    In Abhängigkeit von zwei über Fühler/Sensoren gemessenen Werten wird ein dritter als Steuerung vorgegeben.
    Z.B. wird die Drehzahl gemessen, Lambda wird gemessen und Ladedruck wird gemessen.
    Die Werte stehen oben und links in der Tabelle/Kennfeld und im Kennfeld
    steht in der Abhängigkeit z.B. die Spritmenge drin als Öffnungsdauer der Einspritzventile.
    Oder aber der ZZP....
    In der Digifant gibt es nicht viele Kennfelder aber Zündung und Gemisch sind immer dabei ;)


    Wo sind denn die ZZP Werte abhängig von der Oktanzahl her?

  • Ich versuche mal eine laienhafte Antwort für Teile der Fragestellung, wobei ich ausdrücklich den Hauptteil den qualifizierteren Forenmitgliedern überlasse:


    Bei der Digifant2 kann man laut Zoran oder Dubracers per Chiptuning allein das Einspritzkennfeld ändern. Die Digifant2 ist darüber hinaus nicht in der Lage, den ZZP direkt an die Klopfgrenze vorzuverlegen; sie kann lediglich den ZZP beim Auftreten von "Klopfen" zurücknehmen. Es ist also dem "Tuner" selber überlassen, wie weit er die Zündung vorverstellt; letztlich wird die Digifant dieselbe entsprechend zurücknehmen (allein das kann sie), wobei man natürlich nicht per Drehung des Zündverteilers die Digifant in den "Panikmodus" zwingen sollte.


    An dieser Stelle kommt für mich dann die Frage auf, wie das Einspritzkennfeld und und das Zündkennfeld ineinanderspielen. Macht es überhaupt Sinn, bei unverändertem (bei der Digifant2 "unveränderbarem") Zündkennfeld das Einspritzkennfeld (Chip) zu verändern?


    Völlig kritisch wird diese Problematik bei meinem persönlichen Steckenpferd, dem 16V KR: hier habe ich ein in der VEZ fest einprogrammiertes Zündkennfeld sowie einen vom Warmlaufregler festgelegten Verlauf des Steuerdrucks, welcher letztlich die Einspritzmenge im Zusammenspiel mit der Stauscheibe des LMM regelt.


    Gruß und Dank!


    Edit: (habe gerade erst das letzte posting von G60Ing gelesen)
    Die höhere Octanzahl lässt doch den Treibstoff weniger früh selbst entzünden, weshalb dann die Klopfregelung den ZZP nicht zurücknehmen muß. Der PF hat doch dasselbe Zündkennfeld wie der PB. Der PB erreicht seine 112 PS nur mit 98 Oct, der PF wurde "historisch" mit 107 PS angegeben, weil es damals nur 95 Oct bleifrei gab. Mit 98 Oct gewinnt der PF an Leisung, während der PB (der ja stets auch mit 98 Oct "verbleit" gefahren werden durfte") mit 95 Oct entsprechend an Leistung verliert.
    Ich verstehe also towellies Fragestellung dahingehend, daß man mit höheren Octanzahlen auch entsprechend weiter den ZZP nach orne verlegen kann und so letztlich eine höhere Leistung erzielt.

  • Das ist eine ähnliche Diskussion wie ob ein guter LLK "Mehr"-Leistung bringt.
    Auch er sorgt durch eine niedrigere Lufttemperatur für eine höhere Klopfgrenze.
    Tut er nicht, denn die Leistung ist max. so wie unter idealen Bedingungen (niedrige Aussentemperatur etc.).
    Er sorgt nur dafür das die max. Leistung öfter oder im Idealfall immer da ist.


    Mit der Oktanzahl ist es dasselbe.
    Was hier auch verwechselt wird ist ein "unveränderbares Zündkennfeld oder eins was sich selber regelt.
    Die Digifant kann sich nicht selber "regeln" und an der Klopfgrenze fahren wie moderne Motorsteuerungen.
    Anderen ZZP programmieren kann ich dagegen schon.

  • HI Leute ich weis das passt hier nicht ganz so rein , wie es eigentlich sollte ..
    Bin seit heut hier angemeldet, und voll am verzweifeln..
    Ich habe diesen Winter meinen Golf 3 g60 zur komplett überholung wegen leistungssteigerung
    einer firma abgegen.. als ich es abgeholt hab, hatt es andauernd angefangen zu rütteln und zu schütteln
    es ging andauernd aus , war wie en Troktor..
    dann bin ich vor ner woche zum co Messen. und was kommt dabei raus Co 10,5..
    :danke:
    aufjedenfall hab ich einen guten bekannten dehn Motor mal vorgeführt ..
    der nichts weiter meinte , wie , du hast dein geld in dehn Müll geschmissen ,
    weil die Firma so viel schrott gemacht haben an meinem Motor......
    ich dreh durch und weis nicht mehr was ich machen solll !!!

  • Vorher Informieren! Nicht einfach Weggeben ohne Ahnung und sich dann wundern, daß nichts läuft....sorry, aber das war dann Lehrgeld...und weil wir gerade von Lehrgeld reden: Den bitte ohne "h", Traktor mit "a" und auf keine Fall als Neuling in irgendeinen Beitrag reinposten, der mit dem Problem nichts zu tun hat.... :sorry: :sorry:

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