Nockenwelle einmessen Messuhr?

  • Tag,


    hab mir ein verstellbares NW Rad besorgt. Will die Nocke selber einmessen da Rothe (der einzige Tuner in der Nähe) 100 bis 180€ dafür haben will. Die Gradscheibe von Schrick besorg ich mir noch aber eine passende Messuhr find ich nirgends. Gibt es da bestimmte extra für Motoren, und von wo lassen die sich beziehen ?



    MFG

  • Messuhren gibt es zum Beispiel bei Westfalia mit Magnet und verstellbaren Armen für kleines Geld.
    Die Frage ist: Warum verstellbares NWR und warum Gradscheibe ?


    Habe auch eins rumliegen ( verstellbares NWR ) und baue am kommenden Wochenende hoffentlich ein. Entweder stelle ich nach Herstellerangaben die Ventilöffnung in OT mit der Messuhr ein oder aber mache Fahrversuche. Auf Letzteres wird es wahrscheinlich rauslaufen.


    Sodenn, viel Erfolg. 8)

  • Ja schon klar. Aber warum ? Kopf geplant ? Andere Nocken ?


    Die Angaben sind allerdings nicht immer das Maximum, welches erreicht werden kann.
    Deswegen Prüfstand oder aber wie erwähnt Fahrversuche.


    Genau, Hub in OT. Da brauchst keine Gradscheibe... :D

  • Hab die 268/276 drin.
    Ventilhub in ot ist einlass 1,3mm und Auslass 1,8mm. Versteh ich das jetzt richtig das ich den motor auf ot drehe, und dann das NW rad so einstellen muss das an zylinder 4 das einlassventil 1,3mm offen stehen muss und das auslassventil 1,8mm ? Zylinder steht ja in ot auf überschneidung.


    Die werte sind aus dem schrick katalog, ist da der ausgleich vom hydro schon mit einberechnet?

  • der tatsächliche ventilhub ist um das angegebene ventilspiel kleiner. NUR bei kaltem motor und mit starren stößeln! bei hydros tritt ja kein ventilspiel auf, also kannst du die werte übernehmen wenn du hydros fährst.
    eingemessen habe ich noch keine, kann da leider nicht weiterhelfen würde es aber auch gerne wissen! also nur theorie!?

  • Hallo n1k0s!
    Also die Messuhren gibt es überall bei ebay für 'n Appel und 'nen Ei. Nein im Ernst, die gehen allesamt ausreichend, da die Toleranzen im Hundertstel Bereich liegen und dahin kommst Du beim Einstellen nicht.


    Welche Schrick-Wellen hast Du denn? 268 bzw 276 sind schon echt krass bei der von Schrick angegebenen Überschneidung. Da ist der Leerlauf wie ein Sach Kartoffeln. Wir haben die Überschneidung deutlich reduziert, weil ich an einem 16V an einem Kompressorumbau mit aktiv war und die angegebenen Steuerzeiten keinen guten Leerlauf produzierten. Da gibt es einfach eine eierlegende Wollmilchsau. Viel Überschneidung, hohe Spreizung und viel Ventilhub zerlegen einfach den Leerlauf zu Gunsten der Leistung oben heraus.


    Beim Messen musst Du einiges beachten! Der Ventilhub ist natürlich in Ventillängsebene zu sehen. Wenn Du also einfach die Messuhr senkrecht zur Lagerebene der Nocken und der Dichtfläche der ZKD-Dichtung auflegst oder anbringst, misst Du natürlich nur Blödsinn! Du musst also ideal den Winkel der Ventile ermitteln und in genau diesem Winkel messen! Bei der Auslassseite des KR/PL/9A/ABF ist das einfach, weil die Ventile da genau "senkrecht" im Kopf hängen. Die Einlassventile haben aber einen Winkel zur Kopfebene (waren es 15° oder so? Ich weis nicht mehr ...). Das muss beim Anbringen der Messuhr berücksichtigt werden! Bereits eine Abweichung von wenigen Grad verfälscht sofort das Messergebnis und damit das Ergbenis allgemein, weil es im Hub bereits auf 5/100 ankommt! 0,05 mm anderer Hub sind an prägnanter Position bereits im Motorlauf spürbar!


    Messen musst Du richtiger Weise den Zylinder 4, weil sich Zylinder 1 ja im OT und damit vorm Arbeitstakt befindet. Zylinder 4 hat dann gerade den Abgastakt beendet und saugt nach OT wieder an ... Im Prinzip wäre es sogar egal, weil die KW ja 180° Kröpfung hat. Du könntest auch Zylinder 1 auf Ladungswechsel stellen. Aber dann wären alle "Markierungen" der Außenseite des Nockenwellenrades um 180° verdreht ... Also mach besser so wie vermutet. Das ist richtig! Beim ABF geht das eh nicht wegen des nur hier vorhandenen Kurbelwellensensors! Also alles schön so wie bereits gedacht!


    Bedenke bei allen Umrechnungen die richtige Seite. Bei korrekter Motordrehung nimmt der Auslasshub weiter ab und der Einlasshub weiter zu. Am besten, man nimmt eine schräge Tastspitze für die Messuhr und tastet so ab, dass der Nocken nicht den Messstab berührt. Der muss einzig und alleine dem Tassenstößel folgen. Das erfordert ein herangehen von der Seite, weil man von oben nicht permanent an der Nocke vorbei auf den Stößel schauen kann. Das wirst Du dann aber alles sehen.


    Sofern Du mechanische Stößel hast, gilt das gesagte bezüglich der Addition der Ventilspiele! Bei Hydros (Ventilspiel < 0,1 mm) kannst Du direkt auf den Hydro messen! Es gibt übrigens kaum einen Grund auf Hydros zu verzichten. Leichte Hydros, die es gibt, haben statt 90g nur ca. 30g und sind damit locker drehzahlfest bis weit hinauf!


    Wenn Du kein verstellbares Kettenrad hast, also Auslass- zu Einlassnocke immer statisch gleich bleibt, würde ich eben wegen der genauen Senkrechtigkeit die Auslassseite vermessen, auf der auch das Nockenwellenrad sitzt. Der Einlass ist vorher genau zum Auslass einzustellen und schon passt das dann (die beiden Punkte an den Kettenrädern müssen genau zueinander auf Ebene der Lagertrennstelle stehen).


    Also wenn Du richtig spielen willst, nimm auch verstellbare Kettenräder. Dann wird es richtig gut! Da hat man dann alle Freiheiten!


    LG,
    Matse

  • Danke matse für die ausführliche beschreibung. Es geht aber um G60 mit der asymetrischen 268/276 Schrick.


    Bin jetzt schon um einiges schlauer geworden mir ist nur nicht klar wo ich am hydro mit der messuhr ansetzen soll weil der hydro ja runter geht und nicht gegen die messuhr drückt. Einfach die messuhr auf einem minuswert nullen?

  • Das Problem ist,
    die Messwerte sind für Hydros nicht passend.


    Meine Hydros sind schon etwas älter, liegen ne Weile und haben keinen drück mehr. Dann hat man natürlich auch mehr Spíel beim Einstellen.
    Der Motor muss gelaufen sein und dann wird die Messuhr so befestigt das die Messspitze auf dinem Hydrostößel ausgerichtet ist.
    Dann dreht man den Motor zurück das der Einlassnocken den Hydro nicht betätigt, stellst die Messuhr auf 0 udn dann dreht man soweit vor bis man bei dem angegeben Wert ist.


    Ich habe 272° Nockenwellen bei mir drin.
    Die überschneiden nur minimal.
    Liegt aber auch darin das die Hydros mehr oder weniger kaum druck haben...


    Wenn man da also noch groß einstellen soll, dann brauchst du noch ein einstellbares Kettenrad.


    LGC

    Golf 3 9A 2,1L 16V Turbo (in construktion)
    Wer nur in der geistigen Lage ist ein Gaspedal digital zu betätigen braucht halt zwingend 4WD!
    Nur echte Männer fahren analog und 2WD!

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