Welches Basisfahrzeug ist geeignet?
Grundsätzlich ist jedes Fahrzeug vom 55 PS Golf C Bj.84 bis zum Golf GTI G60 Bj.92 geeignet, ebenso wie alle Jetta II und alle Syncro-Modelle, einschließlich Rallye Golf und Golf limited. (Hat eigentlich noch keiner einen Golf Country VR6 gebaut?)
Welche Vorteile haben die einzelnen Modelle?
Alle Einspritzmotoren (außer K- und KE-Jetronic) besitzen bereits geeignete elektrische Benzinpumpen und -leitungen, G-Kat Fahrzeuge haben auch schon den Aktivkohlebehälter zur Tankentlüftung. Ab Bj. 08/89 wurde die neue, für den Umbau benötigte Elektrik verbaut, Halter für den Kühlwasser- und Servo-Ölbehälter sind auch schon vorhanden. Bei den neueren 16V Modellen ab Bj. 89 sind vorn die richtigen Radlagergehäuse verbaut worden, an denen später die VR6- oder G60-Bremssättel montiert werden können. Die G60 Modelle haben serienmäßig außerdem schon Seilzugschaltungen und hydraulische Kupplungen sowie die große 280mm Bremsanlagen Man hat also mit einem GTI G60 die besten technischen Voraussetzungen, aber auch die kleinen Vergasermodelle haben einen entscheidenden Vorteil: eine niedrige Versicherungstypenklasse. Hat man einen 55PS Golf C, so wird er, egal welcher Motor eingebaut wird, immer in der gleichen Tk bleiben. Die ist nämlich von der Schlüsselnummer abhängig, die ab Werk festgelegt wurde und auch durch Motoreintragungen unverändert bleibt. So ist es durchaus möglich, einen VR6 in den Tk 14-17 zu fahren! Leider gehen aber immer mehr Versicherungen dazu über, die Fahrzeuge nicht mehr nach den Schlüsselnummern einzustufen, sondern nach Leistung. Einige Versicherungen nehmen solche Umbauten erst gar nicht auf oder machen Unterschiede beim Alter des Besitzers (unter oder über 25 Jahre). Sich vor dem Umbau bei seiner Versicherung zu erkundigen und evtl. zu wechseln, kann somit viel Geld sparen.
Mit welchem Zeit- und Kostenaufwand muß man rechnen?
Man hört immer wieder von Leuten, die in einer Woche oder beim G 60 in nur zwei Tagen einen VR6 Motor einbauen. Ich habe schon sehr viele Umbauten gesehen, die teilweise auch von Firmen durchgeführt wurden, aber noch keinen, der meinen Vorstellungen entspricht. Selbst hinter aufwendig polierten und verchromten Teilen verbergen sich zum Teil haarsträubende Bastelleien. Besonders oft wird an Motorhalterungen, Kühlung und Bremsen herumgepfuscht und das bei einem Fahrzeug, das fast 250 (echte) km/h schnell ist! Ich habe mich daher für das andere Extrem entschieden und mit einigen Getriebeproblemen und dem Einbau einer Klimaanlage fast ein Jahr (nach Feierabend) an meinem VR6 gebaut. Bei den Kosten ist es ähnlich: Man kann mit weniger als 2500 Euro auskommen, für einen ordentlichen Umbau kommen aber schnell 5000 - 10.000 Euro zusammen. Außerdem sollte man genügend Platz haben, um Teile, die man noch nicht benötigt, übersichtlich und sicher aufbewahren zu können. Man unterschätzt leicht die Mengen, die sich dabei ansammeln, glücklicherweise durfte ich einiges im Neubau meines Nachbarn zwischenlagern, dem ich an dieser Stelle einmal dafür danken möchte.
Welche Werkzeuge werden benötigt?
Grundsätzlich reicht ein gut sortierter Werkzeugkasten schon fast aus, ein Kran oder eine Hebebühne ist auch nicht nötig, denn man kann den Motor auch mit Hilfe eines stabilen Rollenbrettes und zwei Rangierwagenhebern aus- und einbauen.